Darmspiegelung VorsorgeNützliche Informationen zur Darmkrebsvorsorge

Das Vorsorgeprogramm gegen Darmkrebs richtet sich nach dem individuellen Darmkrebsrisiko der Menschen. Davon abhängig ist, wann und wie häufig welche Untersuchung sinnvoll ist. Hierbei muss man zwischen den Menschen mit einem erhöhten Risiko – z.B. eine familiäre Vorbelastung – und denen ohne erhöhtes Darmkrebsrisiko unterscheiden.

Prinzipiell gilt: Bei erhöhtem Darmkrebsrisiko müssen Vorsorgeuntersuchungen schon im jüngeren Lebensalter begonnen werden.

Untersuchungsmethoden zur Früherkennung
Der Darmkrebsfrüherkennung stehen verschiedene Untersuchungsverfahren zur Verfügung, die auch miteinander kombiniert werden können. Folgende Methoden gehören zu den Vorsorgeuntersuchungen gegen Darmkrebs. Test auf verstecktes Blut im Stuhl (Okkultbluttest): Mit diesem Test lässt sich verborgenes, mit dem bloßen Auge nicht sichtbares Blut im Stuhl aufspüren. Solche Blutspuren können von Darmtumoren oder Darmpolypen aus dem Darminneren stammen. Der Okkultbluttest muss unbedingt regelmäßig, also einmal jährlich durchgeführt werden. So können mit seiner Hilfe 25 bis 30 Prozent der Polypen und Tumoren gefunden werden.

Schlägt der Test einmal positiv an, muss der Befund unbedingt durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden. Zwar bedeutet längst nicht jeder positiver Blutnachweis im Stuhl gleich Darmkrebs, allerdings kann hier nur die Darmspiegelung wirklich Sicherheit geben.

Austastung des Mastdarms: Eine relativ einfache Methode, die der Hausarzt durchführen kann. Der Arzt tastet dabei den Bereich des Mastdarms mit dem Finger ab. Etwa die Hälfte der Tumoren im Mastdarm wird somit entdeckt. Allerdings kommen Darmtumoren oder –polypen häufig auch in höher gelegenen Darmabschnitten vor, so dass die Austastung des Mastdarms allein als Darmkrebsvorsorge nicht ausreicht. Darmspiegelung (Koloskopie): Die zurzeit effektivste und treffsicherste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Mit der Vorsorgedarmspiegelung lässt sich Darmkrebs zu nahezu 100% verhindern. Regelmäßig angewandt können hierbei fast alle Polypen gefunden und abgetragen werden. Darüber hinaus werden Darmtumoren in einem frühen Stadium entdeckt, in dem sie noch heilbar sind. Bei der Darmspiegelung führt der Arzt ein dünnes, schlauchförmiges Untersuchungsgerät (Endoskop) durch den After in den Darm ein. An der Spitze des Gerätes ist eine Minikamera montiert, mit deren Hilfe das Innere des Darms genau inspiziert werden kann. Durch spezielle Arbeitskanäle im Endoskop können kleine Instrumente in den Darm vorgeschoben werden, mit denen Gewebeproben entnommen oder gefährliche Darmpolypen aus dem Darm entfernt werden können.

Polypentfernung (Polypektomie)
Darmpolypen gelten als Vorstufe zu Darmkrebs. Grundsätzlich werden deshalb einmal entdeckte Polypen entfernt. Dies erfolgt meist während einer Darmspiegelung, in dem der Arzt Zangen- oder Schlingeninstrumente durch den Arbeitskanal des Endoskop führt und den Polypen damit von der Darmwand abtrennt. Das Gewebe der abgetragenen Polypen wird anschließend im Labor feingeweblich auf Krebszellen untersucht. Das große Plus dieser Methode ist, dass mit Hilfe einer solchen Darmspiegelung mit Polypektomie in einem Arbeitsgang Diagnose und Therapie erledigt werden. Durch das rechtzeitige Entfernen von Darmpolypen könnten über 80 Prozent aller Darmkrebserkrankungen verhindert werden.

Vorsorge für Menschen ohne erhöhtes Risiko
Für alle, die weder eine familiäre Belastung noch ein erhöhtes Risiko aufgrund einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung haben, wird empfohlen, ab dem Alter von 50 Jahren zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. Denn ab 50 steigt das Risiko für altersbedingten Darmkrebs an. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab dem Alter von 50 Jahren die Kosten für den jährlich durchgeführten Stuhltest auf verstecktes Blut sowie die Austastung des Mastdarms. Ab einem Alter von 55 wird eine Darmspiegelung als Vorsorge bezahlt. Bei Beschwerden wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Schmerzen, Blut im Stuhl etc. werden die Kosten ohnehin von den Kassen übernommen. Es handelt sich dann ja nicht mehr um eine Vorsorge da eine Symptomatik besteht.

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